Der weit verbreitete Messenger WhatsApp wird jetzt auch für den Fledermausschutz eingesetzt. Im Rahmen eines so genannten Citizen Science Projektes werden die Nutzer von Smartphones in Berlin aufgerufen, Fledermausbeobachtungen zu melden.
Jeder Nutzer der App kann ab sofort ohne weitere Vorkenntnisse die Fledermausforschung unterstützen.
Das Berliner Artenschutz Team -BAT- e.V. ruft dazu auf, Fledermausbeobachtungen zentral zu melden. Wer also den Hangplatz einer Fledermaus entdeckt und den Fledermausschutz unterstützen möchte, greift einfach zum Handy,
übermittelt per WhatsApp den Standort, hängt noch ein Bild vom Fledermausquartier an und fertig. Wer mag, kann natürlich freitextlich weitere Infos übermitteln. Besonders interessant sind natürlich Schlafplätze in Kellern oder Wochenstuben in Dachböden. Vielleicht hat jemand eine Fledermaus im Nistkasten oder gar eine Kolonie Zwergfledermäuse im Jalousien Kasten entdeckt.
Eigentlich ist bei der Aktion nur zu beachten, dass die Fledermäuse durch das Fotografieren im Quartier nicht gestört werden dürfen. Jede Meldung trägt dazu bei, das Wissen über die Fledermäuse in Berlin zu verbessern. Die Fledermausschützer von BAT e.V. erstellen dann einen Berliner Stadtplan für Fledermäuse.
Anhand der gewonnenen Erkenntnisse zur Bestandssituation können dann langfristig etwaige Gefährdungen besser erkannt werden und Schutzkonzepte entwickelt werden.
Die WhatsApp Nummer von BAT e.V. lautet 0152 273 432 25.
Die Nummer ist nicht für telefonische Anfragen oder Führungstermine eingerichtet.
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- Geschrieben von Robert Henning
Herbst und Frühjahr sind die Zeiten des Zuges der Fledermäuse zwischen Sommer- und Winterquartier. Diese Zeit eignet sich gut zur Beobachtung der Tiere. Die Erforschung der Zugrouten hat Bedeutung für den Fledermausschutz. Während ihrer Reise sind die Tiere Gefahren ausgesetzt. Insbesondere Windparks können eine tödliche Falle für Zweifarbfledermäuse, Kleinabensegler oder Rauhautfledermaus darstellen. Um hier Einfluss auf Planungen zu nehmen ist es für Fledermauskundler wichtig, möglichst viele Erkenntnisse zum Zugverhalten zu gewinnen.
BAT e.V. unterstützt das Projekt „Fledermauszug Deutschland“. http://fledermauszug-deutschland.de/
Hierzu gibt es einen schönen Bericht von Bernd Ohlendorf, AK Fledermäuse Sachsen Anhalt.
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- Geschrieben von Robert Henning
Uns erreichte ein Erfahrungsbericht von Familie Thomas und Korinna N. aus Wilmersdorf, diesen schönen Erfolgsbericht wollen wir gern weitergeben:
Neulich Vormittag fanden wir in unserem Garten ein quicklebendiges Fledermausjunges, welches offenkundig aus der in unserem Dachstuhl beheimateten Kolonie stammte. Ohne Scheu krabbelte es auf die vorsorglich mit einem frisch ausgepackten Latexhandschuh geschützte Hand. Wir verbrachten es vorsichtig in ein mit Zeitungspapier und Haushaltstuch ausgestattetes, etwa schuhkartongroßes Behältnis. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Ränder des Behältnisses frei bleiben, da das Junge ansonsten herauskrabbelt. Ferner sollte das Papier so gelegt sein, dass sich es sich verstecken kann. Die Temperatur sollte zwischen 20-25 °Celsius betragen. Über die Fledermaus Hotline des NABU haben wir dann den Rat bekommen, das Junge nach Sonnenuntergang seiner Kolonie zur „Abholung“ zu präsentieren.
Mit Papierküchentüchern umhüllten wir ein Weizenbierglas, die Enden um den Glasrand eingeschlagen. Dieses stellten wir mit dem Boden nach oben in einen Plastikbehälter, dessen Ränder (ca. 5cm) hoch genug waren, dass das Fledermausjunge nicht herausklettern konnte. Auch der Boden des Behälters war mit Küchenpapier ausgelegt, damit das Junge Halt hat, falls es vom Turm herunterklettert oder –fällt.
Nach Sonnenuntergang machten wir die kleine Fledermaus, die tagsüber meistens geschlafen hatte, mit Hilfe einer Wärmeflasche (35-40°C) munter. (Stoffstück mit Fledermaus drin auf die Wärmflasche, alles in eine Plastikschüssel)Das nun muntere, Laute von sich gebende Tier setzten wir auf den Abholturm. Nachdem wir uns entfernt hatten, kamen bald die ersten Fledermäuse und kreisten um den Behälter. Das war gegen 22Uhr.
Gegen 1 Uhr gab es die ersten Versuche einer Landung. Tatsächlich abgeholt wurde das Jungtier zwischen 1:30 Uhr und 2:30.
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- Geschrieben von Jörg Harder