Schnelle Informationen  

Fledermausführungen Zitadelle

Die Führungssaison für dieses Jahr ist beendet.

Neue Termine finden sie ab August 2024 hier.

Individuelle Gruppenführungen z.B. Weihnachtsfeiern sind weiterhin möglich.

 

Anmeldung unter

030-36750061 (nicht für Fledermausnotrufe)
oder Mail: fuehrung@bat-ev.de erforderlich!
Plätze begrenzt! Teilnahme nur nach Bestätigung!

 

Kita und Schulführungen (ganzjährig)

Anmeldung für Kindergärten und

Schulklassen unter: 030-319 501 81

oder unter schulen@bat-ev.de

 

Fledermausnotruf:

030-306 028 54 (Fledermauskeller Zitadelle Spandau)

oder Mobil 0179-449 08 36 (gerne auch per Whatsapp direkt mit Foto)

 

 

 

   

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BreitflügelfledermausRegelmäßig zum Ende des Sommers gerät sie in die Schlagzeilen, die Tollwut bei Fledermäusen. Mal reißerisch, mal sachlich, aber immer mit der unterschwelligen Feststellung, Fledermäuse seien gefährlich.

Die Berichterstattung fällt sehr häufig in die Zeit des Fledermauszuges von den Sommerquartieren hin zu den Winterschlafplätzen. Auf dem Weg dorthin gerät so manche Fledermaus in die Hand von Menschen, sei es durch einen Irrflug in eine Wohnung oder durch einen Unfall, eine Kollision. Wenn so ein Tier hilflos aufgefunden wird, rückt natürlich immer der Gesundheitszustand des Tieres in das Blickfeld des Menschen.

Durch den Fledermauskundler, der sich um die Betreuung der Findlinge kümmert und prüft, ob das Tier überhaupt in menschliche Obhut genommen werden darf oder muss, wird eine mögliche Tollwutgefahr geprüft. Zunächst gilt es aber, die ganz normalen und selbstverständlichen Regeln des Umganges mit aufgefundenen Wildtieren zu beachten.

 

Jedes wilde Tier kann die verschiedensten Krankheiten haben, wehrhaft sein und beißen. Der eigene Schutz durch Vermeidung von Körperkontakt sollte selbstverständlich sein. Es empfiehlt sich für den Laien, niemals ein gefundenes Tier mit bloßen Händen anzufassen. Ein dicker Arbeitshandschuh, ein Tuch oder ein Karton, im Notfall vorsichtiger Einsatz von Handfeger und Kehrschaufel können geeignete Hilfsmittel sein.

Für die Fledermaustollwut gilt: Eine Übertragung ist nur möglich durch direkten Kontakt mit Blut oder Speichel in offenen Wunden. Es ist aber völlig unbegründet, hier Angst zu schüren. Eine herumfliegende Fledermaus, eine ruhende Fledermaus an einer Hauswand, ein schlafendes Tier im Keller oder die Wochenstube auf dem Dachboden stellen überhaupt kein Risiko dar.

Vorsichtsmaßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein ungeübter Mensch eine Fledermaus berührt, anfasst oder zu fangen versucht. Fledermäuse sind sehr wehrhaft und lassen sich Anfassen nicht ohne weiteres gefallen. Ihre scharfen spitzen Zähne und die kräftige Kaumuskulatur sind zum massenweise Verzehr von Insekten mit harten Chitinpanzern ausgelegt. Damit können sie kraftvoll zubeißen und ordentlich Schmerzen hervorrufen. Derartige Verletzungen wären sofort gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Ein Arzt wäre aufzusuchen.

Ob eine Fledermaus tatsächlich an Tollwut erkrankt ist, erkennt der Fachmann natürlich am besten. Nur wer einige Hundert oder gar Tausend Fledermäuse regelmäßig in der Hand hat bemerkt schnell, wann sich ein Tier von der Norm abweichend verhält. Der Experte stellt schnell fest, ob ein Tier sich lediglich aus einer unglücklichen Halteposition befreien will oder aggressiv um sich beisst. Er kann feststellen, ob ein Tier Schluckbeschwerden hat oder ob der Hals- Rachenbereich angeschwollen ist.

Neben dem richtigen Handling mit dem Fundtier ist es also wichtig, schnellstmöglich eine Begutachtung des Tieres vornehmen zu lassen. Hier ist dringend der Rat eines Fledermausexperten gefragt. Nur wenige Tierärzte bekommen so viele Fledermäuse zu Gesicht, dass eine sichere Beurteilung von abweichendem Verhalten möglich ist.

Auf der Spandauer Zitadelle ist das Abgeben eines Fundtieres rund um die Uhr möglich. Der Pförtner nimmt Fledermäuse in einer gut verschlossenen Box entgegen und veranlasst, dass sich schnellstmöglich ein Mitarbeiter des Fledermauskellers um den Pflegling kümmert.

Bei der Abgabe des Tieres wird darauf geachtet, dass die Daten des Finders und des Überbringers und deren Erreichbarkeit erfasst werden. Gleichzeitig wird erfasst, ob es einen Bissvorfall gegeben hat oder ob weitere Personen mit dem Tier Kontakt hatten.Braunes Langohr mit Ring

In gemeinsamen Abstimmungen mit dem Landesamt für Gesundheit, den Veterinärbehörden der Bezirke und den Berliner Fledermausexperten sind dieses Verfahren und das weitere Vorgehen bei Verdachtsfällen abgesprochen. Der Überbringer erhält ein aktuelles Merkblatt des Friedrich Löffler Institutes als Nationales Referenzzentrum für Tollwut mit weitergehenden Informationen.

Im Fall eines Verdachtes werden der Finder / Überbringer oder etwaige Kontaktpersonen unverzüglich informiert und mit den richtigen Stellen für eine schnelle Impfung in Kontakt gebracht. Die heute verfügbaren Tollwutimpfstoffe sind sehr gut verträglich und schützen zuverlässig.
Gleichzeitig wird das Gesundheitsamt informiert und die Amtsärzte stehen ihrerseits mit Beratung zur Seite. Das verdächtige Tier wird sofort an das zuständige Labor übergeben, ggf. steht schon nach einigen Stunden ein Ergebnis fest. Berlin ist zu diesem Thema bestens aufgestellt um sogar das letzte Restrisiko nochmals zu minimieren.

Es bleibt festzustellen, dass es in Deutschland noch nie einen Fall gegeben hat, bei dem ein Mensch durch Kontakt mit einer Fledermaus  an Tollwut erkrankt ist. Wenige Verdachtsfälle in ganz Europa in den letzten 50 Jahren betrafen nur Fledermausforscher, die mehrere tausend Tiere bei ihren Arbeiten in die Hand nahmen.Nilflughundgruppe Dieser Personenkreis ist heute überwiegend geimpft.

In Deutschland besteht nahezu keine Verpflichtung, Haustiere gegen Tollwut impfen zu lassen. Die große Zahl von Hauskatzen, die Fledermäusen gefangen haben und damit intensiven Risikokontakt hatten ohne eine Infektion zu erleiden, stellt ein Indiz für ein geringes Übertragungsrisiko dar. Dennoch gibt es die Empfehlung einiger Amtstierärzte, eine Impfung auf freiwilliger Basis vorzunehmen.

Fledermäuse leben seit rund 50 Millionen Jahren auf unserer Erde. In dieser langen Entwicklungsgeschichte hat sich ihr Immunsystem mit unzähligen Krankheitserregern auseinandergesetzt. Viele Forscher arbeiten mit Fledermäusen um an ihnen zu studieren, ob diese Fähigkeiten des Immunsystems für die Humanmedizin einsetzbar sind.

Es bleibt festzustellen, dass Fledermäuse hierzulande streng geschützt sind. Durch ihre Lebensweise und die Massenvertilgung von Insekten und Schädlingen sind sie extrem wertvoll für den Naturhaushalt. Allein dadurch werden mehr Krankheiten verhindert, als sie durch direkten Kontakt mit den Tieren theoretisch verbreitet werden könnten.

Mehr Informationen dazu und zur Lebensweise und Bedeutung der Fledermäuse gibt es in der Ausstellung des Fledermauskellers in der Zitadelle Spandau und in den Führungen zu den Lebensstätten dieser kleinen Säuger in den historischen Gewölbegängen unserer spannenden Festung.

 

Die Tiere in unserer Ausstellung sind alle gesund und unter ständiger fachlicher Kontrolle.

   
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