Helmut Zoels 19.08.1939 - 19.02.2023
Nach langer schwerer Krankheit ist Helmut Zoels verstorben. Diese von seiner Ehefrau Waltraud überbrachte Nachricht hat uns sehr betrübt und wir wollen Waltraud in dieser schweren Zeit eine Unterstützung sein.
Der gelernte Elektroinstallateur war bis zu seinem Ruhestand bei der Feuerwehr tätig. Viele Jahrzehnte war er mit seiner Ehefrau ehrenamtlich im Naturschutz tätig, davon viele Jahre im NABU Berlin und auch bei Mausohr e.V. Er engagierte sich in der Ornithologie und war dort in der wissenschaftlichen Beringung, angefangen von kleineren Singvögeln bis hin zum Weißstorch, tätig. Der Aufbau des NABU Berlin wurde von ihm wesentlich mitgestaltet. Ein weiteres Steckenpferd von Helmut war die Erforschung und der Schutz der heimischen Fledermäuse. Neben der Freilandarbeit gehörte der Aufbau eine Pflegestation für hilflose und verletzte Fledermäuse zu seinen selbst gestellten Aufgaben.
Ich habe Helmut und Waltraud am 04.05.2003 kennengelernt. Wir waren auf der Fledermausfachtagung der BAG Fledermaus des NABU und hörten dort im Vortrag „Verletzt und hilflos, was tun?“ spannende Erfahrungen aus der Fledermauspflege.
Schnell kamen wir ins Gespräch, schließlich waren wir gerade selbst bei der Gründung einer Pflegestelle für aufgefundene Fledermäuse.
Dank der Unterstützung und Beratung konnten wir viel schneller gute Arbeit leisten als wenn wir ohne den reichen Erfahrungsschatz von Helmut und Waltraud hätten zurechtkommen müssen.
Sichtbar bei uns im Fledermauskeller sind noch einige von Helmut selbst gebastelte Schautafeln und interaktive Lehrmaterialien, die er für sein Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit in Schulen, bei Fledermausnächten und Informationsständen bei Straßenfesten verwendet hat. Er verstand es, seine Liebe zu den Fledermäusen, sein praktisches Wissen aus der Feldarbeit und seine Erfahrungen im Naturschutz engagiert zu vermitteln und das Publikum für Naturschutzthemen zu begeistern.
Alters- und krankheitsbedingt wurde Helmuts Arbeit in der Pflegestation naturgemäß weniger. Dennoch leuchteten seine Augen glücklich, wenn er trotz allem bis zuletzt mit Geduld und Einfühlungsvermögen eine Fledermaus zum Aufpäppeln in der Hand hielt.
Es war auch seine Weitsicht, frühzeitig sein Wissen an Folgegenerationen weiterzugeben. Auch in seinem Sinne wollen wir die Arbeit im ehrenamtlichen Fledermausschutz fortführen.